• Kleines Mädchen umarmt und küsst seine krebskranke Mutter

Onkologische Rehabilitation – wichtiger Baustein in der modernen Versorgung von Menschen mit Krebs

Eine Krebserkrankung stellt die Betroffenen vor große Herausforderungen, die nicht mit der Entfernung des Tumors oder der Eindämmung des Tumorwachstums enden – oft im Gegenteil. Viele Krebspatienten leiden nach der Antitumortherapie an verschiedensten körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen und sind unsicher bezüglich ihrer Rückkehr ins soziale Umfeld und in den Berufsalltag. Hier setzt die onkologische Rehabilitation als wichtiger Versorgungs-Baustein an und stellt für krebskranke Menschen oft den ersten wichtigen Schritt in der Nachsorge dar. Das in der onkologischen Reha erlernte theoretische und praktische Wissen erhöht die Chance auf eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität sowie eine günstige Beeinflussung der Teilhabe am Familienleben, am gesellschaftlichen Leben und am Berufsleben.

Krebs-Reha schlägt Brücke für Langzeitüberlebende 

Laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (RKI) werden 2020 in Deutschland etwa 275.000 Männer und 244.000 Frauen neu an Krebs erkranken. Zwar nehmen die Neuerkrankungen seit Anfang der 1970er Jahre zu, aber die Zahl der krebsbedingten Sterbefälle ist demgegenüber im Verhältnis nur geringfügig angestiegen, d.h. die Sterberate insgesamt sank in den letzten Jahren deutlich. Die verbesserte Früherkennung von Tumorerkrankungen und viele innovative Therapieansätze haben die Prognose heutiger Krebsdiagnosen deutlich verändert. Immer mehr Krebspatienten, etwa 50 bis 60%, haben langfristige Überlebenschancen. Während eine Krebserkrankung früher häufig tödlich verlief, kann sie heute öfter als chronische Erkrankung eingestuft werden. So wächst die Zahl der Langzeitüberlebenden und in diesem Zusammenhang wurde der Begriff „Cancer Survivorship“ geprägt. Die onkologische Reha ist gerade für diese Gruppe neben der ambulanten und stationären Akutmedizin die dritte Säule in der Krebstherapie und bildet die Basis für die Qualität des Langzeitüberlebens der Betroffenen (Cancer-Survivorship-Care).

Gewinn an Lebensqualität und fit für den (Berufs)Alltag

Die onkologische Reha hilft, körperliche und seelische Auswirkungen der Tumorerkrankung zu lindern und zu verbessern. Die Krebspatienten erlernen u.a. verschiedene Bewältigungsstrategien zur Krankheitsverarbeitung und studieren praktische Übungen zur (Selbst)Behandlung möglicher Funktionsstörungen ein, die sie nach der Reha in häuslicher Umgebung fortsetzen können. Außerdem gilt es, mögliche ungünstige Lebensweisen bezüglich einseitiger Ernährung, Suchtmitteln und Bewegungsmangel nachhaltig in den Griff zu bekommen. Mit wachsender Überlebensprognose gewinnt zudem die Teilhabe am Sozial- und Erwerbsleben, für die Betroffenen stark an Bedeutung. Bei all dem schlägt die onkologische Rehabilitation die Brücke. Ein großes Ziel der onkologischen Reha ist es daher, dass Krebspatienten an Lebensqualität gewinnen und ihren (Berufs)Alltag gut meistern können.

Ideale Zeitpunkte für eine onkologische Reha

Eine onkologische Reha kann als Anschlussrehabilitation (AR bzw. Anschlussheilbehandlung, AHB) direkt an die akut-medizinische Tumorbehandlung, als Intervalltherapie während Therapiepausen oder einige Zeit später als stationäre Nachsorge aufgrund bestimmter Krebsfolgen beantragt werden. Nach der ersten Behandlung einer Krebserkrankung sind die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt oder der Kliniksozialdienst die Ansprechpartner zum Thema Reha. Welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um eine onkologische Reha zu beantragen, können Sie hier nachlesen.

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